Geschichte

Geschichtlich wurde der Presa Canario auf den kanarischen Inseln erstmals im 16. Jahrhundert erwähnt. Wahrscheinlich hat der Presa Canario seinen Ursprung in den Hunderassen der spanischen Eroberer und Kolonialisten, die ihre Hunde mit auf die Inseln brachten. Als im 18. Jahr-hundert Einwanderer aus Großbritannien Inselgruppen des ägäischen Meeres besiedelten, brachten diese Bulldoggen des älteren Schlages und Mastiffs mit. Als diese Hunde mit den einheimischen Rassen, Bardino Majorera und dem Cao de Castro Laboreiro gekreuzt wurden, entstand eine neue Rasse, die des Perro de Presa Canarios. Diese Hunde verrichteten vorzügliche Arbeit beim Bewachen von ländlichen Anwesen und beschützten wehrhaft die großen Tierherden der Siedler.

Bereits in den 60er Jahren erlebte der deutsche Schäferhund im gesamten spanischen Bereich einen Beliebtheitsgrad der den Presa Canario fast zum Aussterben brachte. In den 70er Jahren besonnen sich die Spanier aber wieder auf ihren „Nationalhund“ und begannen mit der planmäßigen Zucht. Mit wenigen, aber dennoch guten „Exemplaren“, meist aus ländlichen Gebieten, gelang es ihnen die spanische Dogge wiederzubeleben.

Bereits nach ca. 12 Jahren war die Zucht wieder so weit fortgeschritten, daß sich verschiedenste Zuchtverbände gründeten und weltweite Ausstellungen organisiert wurden. Die Rasse ist seit einiger Zeit von der FCI anerkannt und seit kurzem auch vom VDH und trägt den Namen Dogo Canario . In Spanien haben sich diesbezüglich die Lager gespalten. Die alten „Criadores“ (Züchter) wehren sich gegen diese neue Bezeichnung, bzw. Namen und züchten im eigenen Verband unter Presa Canario weiter. Der Hauptgrund hierfür ist, dass die Anerkennung durch die FCI, den Rassestandard sehr begrenzt hat. Der Raster wurde so eng gezogen, dass gerade mal 35-40% der alten Presa Linien in den Standard des Dogo Canario passen. Der heutige Unterschied zwischen Presa und Dogo Canario kann man folgendermaßen definieren. Der Presa ist der funktionelle, sportliche Typ, der Dogo der bulldogenartige Ausstellungstyp.( wobei hier auch angemerkt werden muß, dass es auch in diesen Linien durchaus noch gesunde Hunde gibt. Allerdings haben sehr starke Inzuchtfaktoren der letzten drei Jahre nicht gerade dazu beigetragen die Rasse optimal in Punkto Gesundheit und Wesen zu fördern). Mittlerweile sind Presa und Dogo(phenotypisch und auch wesensmäßig) so weit voneinander entfernt, dass man von zwei unterschiedlichen Rassen redet.

Oftmals wird der Presa auch als Alano bezeichnet. Diese Aussage stellt man gerade in Italien und auch Spanien fest. Hierzu muß man anmerken, dass der Begriff Alano in Spanien und Italien ein sehr weit ausgelegter und begriffserweiterter Ausdruck ist. Die Italiener bezeichnen fast alle Hunde der molossoiden, als Alanos. Gerade auch die Deutsche Dogge wird sehr gerne Alano genannt. Alano bezeichnet also nichts anderes als den typus Hund. Es gibt allerdings einen „Alano Espaniol“, auch eine eigenständige Rasse, die aber nicht den Presa zuzuordnen ist.

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